
Bevor wir nach Manitoba und Saskatchewan kamen, hat uns Heng, Markus Freundin, die selbst in Manitoba lebt, gewarnt, wir sollen uns in Ontario lieber viel Zeit nehmen, denn wir müssten uns dann auf 1500 km flache Langeweile gefasst machen.
Unsere Zeit in Manitoba begann aber – auch auf Hengs Empfehlung – erst einmal hügelig mit einer kleinen Wanderung am Hunt Lake, bei der wir 3 Schlangen gesehen haben. Zwar haben wir hier noch keinen Bären gesehen, was aber wohl nicht so schlimm war, da es – wie wie im Nachhinein erfahren haben – genau hier im vergangenen Jahr 2 Bärenattacken gab.
Am Abend haben wir uns dann mit Heng getroffen und sind leckere, wahnsinnig amerikanische Pizza essen gegangen. Hier konnten wir endlich mal unsere Fragen an den Mann bringen, die nur ein Kanadier beantworten kann (Was für Menschen wohnen dauerhaft in Trailer Parks? Wie ernst sind die Geschwindigkeitsbegrenzungen hier gemeint? usw. ). Winnipeg selbst ist eine schöne Stadt, die ein tolles Human Rights Museum hat, das schon architektonisch wirklich einen Besuch wert ist.






Spätestens in Saskatchewan haben wir dann aber die pure Ödnis erwartet, die uns prophezeit wurde. Tatsächlich fährt man hier für mehrere hundert Kilometer an Weizenfeldern vorbei. Würde der Beifahrer für 2 Stunden einnicken, dann wäre die landschaftliche Erkenntnis nicht geschmälert, das gleiche Bild würde ihn für weitere Stunden sowieso erwarten. Hier ist so wenig los, dass wir für unsere Mittagspause auf irgendeiner Dirtroad mitten in offenen Feldern zum Duschen stehen bleiben konnten, und keine Menschenseele uns gesehen hat.




Als wir uns dann für den nächsten Stopp zum Cypress Hills Interprovincial Park aufgemacht haben, ergab sich aber plötzlich ein völlig anderes Bild. In der Provinz, die Weizenweltmeister sein muss, tat sich mitten aus dem Nichts eine irische Hügellandschaft mit Schafen und grünen Weiden auf. Zuerst kamen wir zu einem kleinen Equestrian Campground, in dem ein Reiter das Lassoschwingen geübt hat. Als wir dann feststellten, dass wir die einzigen Pferdelosen waren, wurde uns recht schnell klar, dass das nicht der Campground sein konnte, den wir eigentlich angesteuert haben. Unser Campground war dann so wie man es sich wünscht, mitten in der Natur und sehr ursprünglich. Der Flori hat hier das erste mal Holz gehackt und wurde gleich für seine tiny axe belächelt, sodass wir im nächsten Canadian Tire wohl nach einem größeren, effektiveren Modell suchen werden.